Jagdverband Mecklenburg-Strelitz / Neubrandenburg e.V.
Anerkannter Naturschutzverband im Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern

Interessantes zur Geschichte des Jagdhorns

Vor circa 70.000 Jahren machten in der Gudenushöhle, nahe Krems, Österreich,  Neandertaler Jagd auf Höhlenbär, Mammut, Ren, Wildpferd und Wollnashorn. Die obere Kulturschicht aus dem Magdalénien (ca. 18.000–10.000 v. Chr.) brachte eine Knochenpfeife ans Licht. Diese gehört neben der Knochenflöte vom Grubgraben bei Kammern zu den ältesten Musikinstrumenten Österreichs. [3], [7], [6]

Die ältesten Hörner gehen auf Schnecken- und Muschelgehäuse, Röhrenknochen, Tierhörner, Holz, Terracotta und Metall zurück. Sie fanden unter anderem für kultische und militärische Zwecke Anwendung. [4]

Schon im frühen Mittelalter (800–1000) war das weithin hörbare Jagdhorn beliebt und außerdem heilig: niemand, außer dem berechtigten Träger durfte es berühren bzw. blasen.

Das Hifthorn, auch Hiefthorn oder lokal Zinke wurde als das wohl älteste Jagdhorn vom einfachen Jäger geblasen. Es wurde an einer Hornfessel getragen und war aus Büffel- oder Stierhorn gefertigt.

Der aus Byzanz stammende Olifant wurde im 11. und 12. Jahrhundert von Edelleuten geblasen. Er war aus einem Elefantenzahn gefertigt, etwa drei bis vier Kilogramm schwer und wurde an der rechten Hüfte getragen.

Der Sauerländer Halbmond ist ein sichelförmiges Jagdhorn aus Messing, das heute noch von Brackenjägern geblasen wird.

Das heute gebräuchlichste Jagdhorn ist das fünf (bis sieben) tönige Fürst Pless Jagdhorn in Tonart B. Es ist noch nicht 100 Jahre alt. [1]

Das Taschenjagdhorn, auch in Tonart B, passt in jede Jackentasche.

Das Parforcehorn ist ein großes Horn und wird bei Parforce-Jagden bis heute verwendet. [2], [5]

Dem Dresdner Hornisten Anton Joseph Hampel kommt das Verdienst zu, durch mehrere entscheidende Veränderungen aus dem Corno da Caccia den Typus des heutigen Waldhorns entwickelt zu haben.

Die letzte einschneidende Veränderung des Horns (wie der übrigen Blechblasinstrumente) war die Erfindung des Ventils, das um 1813 vom Hornisten Friedrich Blümel erfunden wurde. Der Hornist und Mechaniker Heinrich Stölzel, der unabhängig von diesem ebenfalls ein Horn mit zwei Ventilen entwickelt hatte, einigte sich mit Blühmel über dessen Rechte und hat sich seine Erfindung am 12. April 1818 patentieren lassen

Um 1830 haben verschiedene Instrumentenbauer unabhängig voneinander ein drittes Ven-til hinzugefügt. Bedeutend ist der Leipziger Christian Friedrich Sattler, der eines der ersten chromatischen Hörner gebaut und damit zur Ablösung des Naturhorns beigetragen hat.

Während Carl Maria von Weber den Einsatz des Ventilhorns (zu seiner Zeit noch mit zwei Ventilen und damit sehr unvollkommen) im Orchester strikt abgelehnt hatte, war um 1850 der Wechsel in fast allen Orchestern vollzogen, wenngleich die Tradition des Naturhorns noch einige Zeit separat weiterlebte. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte als einer der Ersten das Ventilhorn bei seinen Kompositionen im Kopf: in seinem Nocturno aus dem Sommernachtstraum. [4]


Quellen:

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdhorn

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Trompe_de_Chasse

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Gudenush%C3%B6hle, Knochenpfeife

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Horn_(Instrument)#H%C3%B6rner_von_der_Urzeit_bis_ins_17._Jahrhundert, Waldhorn

[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Parforcehorn

[6] http://erlebbare-archaeologie.ch/knochenpfeife.html

[7] http://www.aeiou.at/aeiou.music.1.1/010101.htm, Knochenpfeife Gudenushöhle


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